Was bedeutet Datenautomatik?
Bei Handyverträgen über Smartphone-Tarife bucht der Kunde ein monatliches Inklusiv-Datenvolumen hinzu. Je nach Tarifvereinbarung ist dieses Inklusiv-Volumen mal größer (z.B. 39 GB) und mal kleiner (z.B. 500 MB). Dabei genießt der Kunde oft einen Highspeed-Internetzugang, zum Beispiel LTE mit einer Maximal-Geschwindigkeit von 300 MBit/s. Ist das vereinbarte Inklusiv-Volumen vor Ablauf des Zeitraums verbraucht, drosselt der Anbieter die Übertragungsgeschwindigkeit. Sie beträgt dann häufig nur noch 32 oder 64 Kbit/s.
Die gedrosselte Geschwindigkeit ist zwar für kleinere Datenübertragungen wie bei Whatsapp-Chats oder bei der Wetteranzeige noch ausreichend. Doch das Surfen mit dem Handy im Internet oder Downloads sind damit nicht mehr möglich. Weil viele Kunden die Drosselung des Internetzugangs stört, bieten Provider zusätzliches Datenvolumen im MB- oder GB-Bereich an. Dabei handelt es sich um die sogenannte Datenautomatik. Sie erhöht das Volumen automatisch um eine vertraglich vereinbarte Höhe, sobald das Inklusiv-Volumen des Monats aufgebraucht ist. Dabei entstehen Zusatzkosten, die zu Lasten des Kunden gehen.
Vorteile der Datenautomatik
Die Datenautomatik hat für viele Kunden Vorteile. Ihre Flatrate bietet ihnen zwar genug Datenvolumen für den Alltag, aber wenn eine Ausnahmesituation eintritt, reicht es oft nicht mehr aus. Ein höheres Volumen ist manchmal bei Reisen, Krankenhausaufenthalten, Notfällen und in vielen anderen Situationen hilfreich. Dann profitiert der Kunde durch die hohe Flexibilität. Da das zusätzliche Volumen automatisch freigeschaltet wird, entsteht dem Kunden auch kein zusätzlicher Buchungsaufwand. Im Gegensatz zu teuren Tarifen, die für mehr Geld ein größeres Volumen zur Verfügung stellen, spart der Kunde durch das flexible Freischalten zudem bares Geld. Bei einem Vergleich der verfügbaren Handytarife lässt sich oft ein günstiger Tarif inklusive Datenautomatik finden. Die Kosten für das automatisch freigeschaltete Volumen sind nicht im monatlichen Beitrag enthalten und werden extra angerechnet und abgebucht.
Nachteile der Datenautomatik
Neben dem Vorteil der Flexibilität und der Preisersparnis für bestimmte Verbraucher hat die Datenautomatik diverse Nachteile. Einige Experten bewerten sie beispielsweise als Kostenfalle für Verbraucher. Der Kunde hat durch das automatische Freischalten kostenpflichtigen Volumens einen schlechten Überblick über die real entstehenden Kosten. Dadurch verliert er bei häufigem Surfen im Netz die Kontrolle über seine Ausgaben. Die Ursache: Das automatische Freischalten verlangt meist keine explizite Bestätigung von ihm. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass manche Provider das Volumen nicht unendlich oft erhöhen. Die beliebten Anbieter Vodafone und O2 begrenzen die Anzahl der Freischaltungen zum Beispiel auf drei Male. Zudem informieren Anbieter ihre Kunden häufig mittels SMS über die bevorstehende oder getätigte Erhöhung des Volumens. Es ist in jedem Fall sinnvoll, wenn der Verbraucher den abgeschlossenen Vertrag gut kennt, damit es zu keinen bösen Überraschungen kommt.
Ein Tarifvergleich offenbart außerdem, dass manche Kunden durch die Datenautomatik mehr bezahlen, als in anderen Tarifen. Angenommen, bei jeder Erhöhung wird ein Betrag von bis zu fünf Euro fällig. Dann zahlen Verbraucher bei mehreren automatischen Erhöhungen schnell fünf bis 20 Euro im Monat mehr. Bei einem monatlichen Grundpreis von 20 oder 30 Euro steigern sich die Kosten dabei auf das Einandhalbfache oder sogar auf das Doppelte. Das ist für Kunden, die die Datenautomatik nur ausnahmsweise nutzen, ein guter Kompromiss. Kunden, die regelmäßig die Datenautomatik ausreizen, zahlen aber unnötig drauf. In diesem Preisrahmen findet sich nämlich häufig eine Flat, die für weniger Geld ein höheres Datenvolumen im Monat umfasst. Auch hier ist der Kunde gefragt, um den zu seinen individuellen Bedürfnissen passenden Tarif zu finden.
Ein weiteres Problem stellen die Werkseinstellungen der Datenautomatik dar. Sie ist in vielen Fällen standardmäßig aktiviert, was der Kunde oft nicht ahnt, obwohl die Tatsache in den Verträgen aufgeführt wird. Das führt dazu, dass manche Verbraucher von einer kostenpflichtigen Volumenerhöhung überrascht werden. Dennoch haben Smartphone-Besitzer für gewöhnlich die Möglichkeit, die Datenautomatik in den Einstellungen zu deaktivieren. Das ist aber nicht bei allen Handyverträgen der Fall.
Wie deaktiviere ich die Datenautomatik?
Es existiert kein Standardverfahren zum Deaktivieren der Datenautomatik. Das Vorgehen ist bei jedem Provider anders. In der Tabelle hier unterhalb erfahren Sie mehr über das Vorgehen bei beliebten Providern. Beachten Sie bitte, dass die Informationen auf dem Stand von November 2016 sind und sich später möglicherweise geändert haben könnten.
Welche Anbieter haben Datenautomatik und wie kann ich diese abschalten?
Mobilfunk-Anbieter | Infos zur Deaktivierung der Datenautomatik |
---|---|
O2 |
O2 gilt als Pionier auf dem Gebiet der Datenautomatik. Denn dieser Provider war es, der als erster Anbieter überhaupt die automatische Erhöhung der Datenvolumens erlaubte. Die Option ist bei allen neuen Tarifen inklusive. Sie wird drei Mal erhöht um bis zu 750 MB für jeweils fünf Euro. Das heißt, es entstehen durch die Datenautomatik im Monat bis zu 15 Euro Zusatzkosten. Auch kleinere Pakete für weniger Geld sind möglich. Die Datenautomatik lässt sich bei O2 deaktivieren. Um das zu erreichen, stehen Kunden folgende Wege zur Verfügung:
|
Vodafone |
Vodafone nennt seine Datenautomatik SpeedGo. Möglich sind – je nach Tarif – drei Erhöhungen von bis zu 250 MB zu jeweils drei Euro. Im Monat entstehen somit bis zu neun Euro Zusatzgebühren durch die Funktion. Ist das Inklusiv-Volumen zu 80% aufgebraucht, erhalten Kunden eine Info-SMS. In der SMS erhält der Kunde Anweisungen, wie er durch eine Rück-SMS die automatische Erhöhung verhindert. |
E-Plus |
Auch E-Plus erhöht bis zu drei Mal im Monat das Datenvolumen. Möglich sind Volumen in verschiedenen Größen bis zu 750 MB zu fünf Euro pro Erhöhung. Die möglichen Zusatzkosten liegen damit bei bis zu 15 Euro monatlich. Nach drei Monaten konsequenter Nutzung der Datenautomatik stuft E-Plus seine Kunden automatisch in einen für ihn günstigeren Tarif um. Wer die Datenautomatik bei E-Plus deaktivieren möchte, ruft folgende Hotline an:
|
Blau.de |
In neuen Handyverträgen von Blau.de gibt es keine Datenautomatik mehr. Bei älteren Verträgen sind teilweise drei Erhöhungen von bis zu 250 MB zu je drei Euro festgehalten. Also sind hier monatliche Zusatzkosten bis neun Euro möglich. Eine Deaktivierung der Datenautomatik wird nicht mehr angeboten. |
SmartmobilSimply |
Simply ist Teil der Drillisch AG und Anbieter von Verträgen mit Datenautomatik. Jede Erhöhung umfasst 100 MB zu zwei Euro. So entstehen den Kunden Zusatzkosten von höchstens sechs Euro monatlich für die automatische Datenerhöhung. Kunden deaktivieren die Funktion auf folgende Arten:
|
DeutschlandSIM |
Neue Verträge von DeutschlandSIM sind inklusive Datenautomatik, die nicht deaktivierbar ist. In älteren Verträgen lässt sich die Funktion auf folgende Arten ändern:
|
Yourfone |
Auch bei Yourfone existiert eine Datenautomatik, die sich bei neuen Verträgen nicht mehr deaktivieren lässt. Bei älteren Verträgen wird die Deaktivierung so vorgenommen:
|
sim.de |
Auch sim.de lässt bei Neukunden keine Deaktivierung der Datenautomatik mehr zu. Dabei sind Zusatzkosten von insgesamt sechs Euro bei drei Erhöhungen im Monat möglich. Bei älteren Verträgen ist dies eventuell noch möglich. Dazu lohnt es sich, den Vertrag genau zu lesen. |
HelloMobil |
Drei Mal im Monat wird das Datenvolumen bei diesem Anbieter im Monat verlängert. Pro 100 MB entstehen Kosten von zwei Euro. Die Deaktivierung der Datenautomatik ist möglich:
|
McSim |
Auch McSim bietet Verträge mit Datenautomatik. Diese lässt sich nicht immer abschalten. Wer es trotzdem versuchen möchte, nutzt folgende Wege:
|
ltesim.de |
Die allnet-Flatrates von ltesim.de umfassen ebenfalls eine Datenautomatik mit drei Erhöhungen pro Monat. Diese betragen jeweils 200 MB zu zwei Euro. Ob die Datenautomatik sich abschalten lässt, ist unklar. |
PremiumSIM |
PremiumSIM kommt auch mit einer Datenautomatik daher. Diese lässt sich beu Neuverträgen nicht deaktivieren. Bei Altverträgen kommen folgende Wege zur Deaktivierung infrage:
|
Maxxim |
Seit März 2017 werden von Maxxim nur noch Verträge mit nicht deaktivierbarer Datenautomatik angeboten. Ältere Verträge lassen sich deaktivieren:
|
Tarifhaus |
Tarifhaus und O2 gehören eng zusammen. Daher sind die Möglichkeiten zur Deaktivierung der Datenautomatik ähnlich:
|
WinSIM |
Ist die Datenautomatik bei WinSIM fester Vertragsbestandteil, ist eine Deaktivierung nicht möglich. Anderenfalls stehen Kunden folgende Wege offen:
|
Discoplus |
Discoplus-Verträge umfassen eine voreingestellte Datenautomatik. Hier ist es so, dass alte Verträge kein Deaktivieren zulassen. Verträge ab März 2017 lassen das Deaktivieren der Funktion zu:
|