Kinder haben in der heutigen Zeit häufig ein eigenes Handy beziehungsweise Smartphone. Doch ab welchem Alter ist ein solches Gerät zu empfehlen und welche Vertragsmodelle kommen in Frage. Probleme mit denen sich viele Eltern herumärgern müssen. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Kinder-Handyverträge und sagen Ihnen, worauf Sie bei der Handynutzung Ihrer Kinder in jedem Fall achten sollten. So vermeiden Sie gefährliche Kostenfallen und können die Mediennutzung Ihrer Kinder unter Kontrolle behalten.
Ab wann ist ein Handyvertrag für Kinder sinnvoll?
Laut der Bitkom-Studie 2015 besitzen 92 Prozent der Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren ein eigenes Smartphone. Das bedeutet, dass ein gewisser sozialer Druck vorhanden ist, wenn Kinder kein eigenes Handy besitzen. Dennoch raten Pädagogen, dass Sie Ihren Kind frühestens ab dem neunten Geburtstag ein eigenes Smartphone kaufen. Denn erst ab diesem Alter sind Kinder in der Lage, verantwortlich sowohl mit dem Internet als auch mit dem Konzept der Verbrauchskosten umzugehen. Das optimale Alter für ein eigenes Smartphone liegt zwischen elf und zwölf Jahren. Wenn Sie für Ihr Kind ein Smartphone kaufen möchten, müssen Sie sich Gedanken um einen möglichen Handyvertrag machen. Denn vor allem der Bereich der Kostenkontrolle spielt eine wichtige Rolle.
Welche Handytarife sind für Kinder geeignet?
Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Vertragsmodellen, wenn Sie einen passenden Handyvertrag für Ihr Kind suchen. Zum einen gibt es die Prepaid-Tarife, welche eine gute Kostenkontrolle ermöglichen. Zum anderen klassische Laufzeitverträge, welche auch für Erwachsene in Frage kommen. Die dritte Lösung sind spezielle Tarife, welche exakt an die Bedürfnisse der meisten Kinder angepasst sind. Jede dieser Optionen bietet eigene Vor- und Nachteile. Welche Variante Sie wählen hängt nicht zuletzt auch vom Alter des Kindes und dessen Reife ab.
Prepaid-Tarife für Kinder: Die Vor- und Nachteile
Bei einem Prepaid-Tarif wird die Sim-Karte des Smartphones im Vorfeld mit einem gewissen Betrag aufgeladen. Dieser kann für die unterschiedlichsten Dinge (Telefonieren, SMS, mobiles Internet) genutzt werden. Besonders im Bereich der Prepaid-Tarife herrscht aktuell ein enormer Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Anbietern. Für Sie als Kunde bedeutet dies vor allem bessere Konditionen und mehr Leistung für Ihr Geld.
- Die Vorteile bei Prepaid-Tarifen:Der größte Vorteil ist vor allem die gute Kostenkontrolle bei einem solchen Tarif. Sie bestimmen als Eltern im Vorfeld exakt den Höchstbetrag für die Handyrechnung und weisem Ihrem Kind somit ein festes Kontingent zu. So behalten Sie jederzeit den Überblick über die Kosten. Ihr Kind muss zudem lernen mit einem festen monatlichen Budget zu arbeiten und sich dieses geschickt einzuteilen.
- Die Nachteile bei Prepaid-Tarifen:Leider gibt es bei einem Prepaid-Tarif einen entscheidenden Nachteil. Ist das Guthaben aufgebraucht, kann das Smartphone nicht mehr genutzt werden. Das bedeutet aber, dass Ihr Kind Sie nicht mehr im Notfall anrufen kann. Ein weiterer Nachteil ist die schlechte Konfigurierbarkeit dieser Tarife. Es ist Ihnen beispielsweise nicht möglich, teure Mehrwertnummern oder Mehrwert-Dienste abzuschalten. Mit Pech ist das monatliche Guthaben innerhalb von Minuten aufgebraucht.
Prepaid-Tarife eignen sich vor allem für jüngere Kinder sehr gut, da diesen somit die Kostenkontrolle vereinfacht wird. Mehr Geld als vorher vereinbart kann nicht ausgegeben werden. Sie als Eltern sollten immer auf das Guthaben auf der Karte achten, sodass Ihr Kind Sie im Notfall immer noch erreichen kann. Ein Prepaid-Tarif erfordert Ihre elterliche Aufmerksamkeit.
Klassische Laufzeitverträge für Kinder: Vor- und Nachteile
Ein normaler Laufzeitvertrag ist ein Handyvertrag, wie er von den meisten Erwachsenen in Anspruch genommen wird. Das bedeutet eine ganze Reihe an Vorteilen, aber auch Gefahren für Ihr Kind. Sie sollten sich im Vorfeld gemeinsam überlegen, ob ein solcher Vertrag sinnvoll erscheint. Beziehen Sie Ihr Kind gerne in die Überlegungen mit ein, da Sie somit die Gefahren und Möglichkeiten viel einfacher erläutern können.
- Die Vorteile eines Laufzeit-Vertrages:Bei einem Laufzeitvertrag können Sie zumeist auf ein quersubventioniertes Handy zurückgreifen. Sie müssen also keine weiteren Kosten für ein Smartphone einplanen. Dies sollten Sie bei der Berechnung der Kosten in jedem Fall bedenken. Auch bieten die Mobilfunkunternehmen eine ganze Reihe an Optionen für Sie. So können Sie teure Mehrwertrufnummern und Mehrwertdienste sperren lassen. Dies kann Kostenexplosionen vermeiden. Je nach Vorliebe Ihres Kindes können weitere Abstufungen gemacht werden. Wenn das Kind beispielsweise viel im Internet unterwegs ist, sollte ein entsprechend großes Datenpaket genutzt werden. Werden viele SMS verschickt, bieten die meisten Anbieter hierfür spezielle Pakete an.
- Die Nachteile eines Laufzeit-Vertrages:Zunächst sind Sie durch einen solchen Vertrag für 24 Monate an einen Anbieter und dessen Konditionen gebunden. Kündigen Sie Ihren Tarif nicht rechtzeitig, verlängert sich der Handyvertrag nochmals um weitere 12 Monate. Ein weiterer Kritikpunkt hängt stark vom Nutzungsverhalten Ihres Kindes ab. Denn bei der Rechnung gibt es nach oben keine Deckelung. Wenn Ihr Kind extrem viel telefoniert oder SMS verschickt kann die Rechnung schnell in unangenehme Höhen wachsen. Bei wenig verantwortungsvollem Gebrauch kann das Smartphone somit zur Schuldenfalle werden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese Gefahr, damit die Aufmerksamkeit Ihres Kindes für das Problem geschärft wird.
Laufzeitverträge eignen sich somit vor allem für ältere Kinder, welche in der Lage sind die eigenen Kosten zu überblicken und das eigene Verhalten anzupassen. Oftmals können in den Portalen der jeweiligen Anbieter die bisher verbrauchten Telefonminuten und SMS abgefragt werden. Nutzen Sie diese Option vor allem am Anfang, um vor Kostenexplosionen gewarnt zu sein.
Gibt es spezielle Kindertarife?
Einige Anbieter haben spezielle Kindertarife im Angebot, welche sowohl als Prepaid-Variante als auch als Laufzeitvertrag angeboten werden. Diese Kindertarife sind mit speziellen Funktionen ausgestattet und bieten somit für Kinder einen erheblichen Vorteil. Zum einen können bei diesen Tarifen die Rufnummern der Eltern jederzeit angerufen werden, egal ob noch Guthaben auf der Prepaid-Karte vorhanden ist oder nicht. Darüber hinaus bieten diese Tarife verschiedene Ortungs-Optionen. So können Sie als Elternteil im Notfall mit nur einem Knopfdruck das Handy Ihres Kindes orten lassen. Dies kann vor allem bei kleineren Kindern von Vorteil sein. Ob ein solcher Tarif für Sie und Ihr Kind in Frage kommt, hängt nicht zuletzt von den Gewohnheiten Ihres Kindes ab. Es ist in jedem Fall sinnvoll die verschiedenen Tarife miteinander zu vergleichen. Stellen Sie verschiedene Kostenbeispiele auf, um die Höhe der monatlichen Kosten miteinander zu vergleichen.
Kostenfallen gezielt vermeiden
Bei Prepaid-Tarifen leider nur selten möglich sollten Sie jedoch bei allen Laufzeitverträgen die sogenannte Drittanbieter-Sperre aktivieren. Denn durch das Anrufen von Mehrwert-Nummern kann die Telefonrechnung schnell astronomische Höhen erreichen. Auch das sogenannte WAP-Billing kann ein Problem darstellen. Durch den Klick auf ein Werbebanner kann von Ihrem Kind unbemerkt ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen werden. Dieses wird direkt über den Mobilfunkanbieter abgerechnet und steht mit hohen Kosten später in der Telefonrechnung. Wenn diese Gefahren gebannt sind, können Sie Ihrem Kind deutlich beruhigter ein Smartphone überlassen.
App-Store & Co: Hier müssen Sie Vorsicht walten lassen
Vor allem bei jüngeren Kindern wird der App-Store schnell gefährlich. Denn hier lauern nicht nur die verschiedenen kostenpflichten Apps, sondern auch solche Apps, welche in-App-Käufe ermöglichen. Aus diesem Grund sollten Sie den App-Store bei jüngeren Kindern nie fest freischalten, sondern die Kontrolle über das zugehörige Passwort behalten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass Apps nur durch die Eltern installiert werden dürfen. Dies ist vor allem bei jüngeren Kindern sinnvoll, da diese oftmals das gesamte Ausmaß der anfallenden Kosten nicht ausreichend überblicken können. Anstatt bei älteren Kindern im App-Store eine gängige Zahlungsmethode zu wählen, können Sie hier auf Gutschriften-Karten zurückgreifen. Diese geben ein festes Budget vor und erleichtern die Kostenkontrolle für Apps und In-App-Käufe.